Dem Mutigen gehört die Welt?
Unsere schöne Altbauwohnung
verwandelt sich seit Wochen mehr und mehr in eine Art Messi-Daheim. Haufen und
Häufchen, Koffer, Taschen, Plastiksäcke, Kleider, Kinderautositze,
Toilettenartikel, Medikamente, Stofftiere, Papier, Stifte, Trottinette,
Rüstmesser, Playmobil, Bettzeug, Frotteetücher... Wir dürfen schon einmal 300
Kilo unserer Habseligkeiten vorrausschicken. Die Packerei hab ich ja noch nie
gemocht, aber wo sind nur fidele Unerschrockenheit und unbekümmerte Unternehmungslust
hingekommen, die mich in jüngeren Jahren freudig monatelang alleine auf Reisen
schickten? Wo ist das beschwingte Freiheitsgefühl geblieben, wenn zu einem prickelnden
Auslandaufenthalt aufgebrochen und der heimische Alltag zurückgelassen werden
konnte, um ferne Abenteuer zu bestehen?
Logisch, werdet ihr jetzt rufen, du
machst ja auch keine Urlaubsreise. Stimmt, und kommt hinzu, dass diesmal der
Rucksack eben nicht nur mit Schlafsack, Necessaire, ein paar T-Shirts und
kurzen Hosen gefüllt ist. Nein, diesmal sind Kinder mit dabei.
Und meine sorglose Unbeschwertheit
ist irgendwo stecken geblieben zwischen dem ‚Ja, ich will.’ (obwohl das bei uns
anders hiess), dem Windelwechseln und jahrelang in der gleichen Wohnung leben.
Jaja, ich habe definitiv meine Komfortzone erreicht und werde sie nun also
verlassen.
Hm, dem Mutigen gehört die Welt? Das
war einmal. Heute fällt mir spontan ein: Wenn ich das vorher gewusst hätte,
hätte ich es nicht getan. Und blöderweise weiss ich eben schon sehr viel
vorher....
Chance packen? Möglichkeit nicht
verstreichen lassen? Etwas erleben, das womöglich nie mehr kommt? Ja. Denn wie
der Richtige immer sagt: Man muss die Gefahren kennen, darf sich aber nicht von
ihnen leiten lassen. Also: be aware but don’t freak out.
Wo steckt nur das Mückenmittel? Und
werden wir auch Werkzeug brauchen?
Tutaonana
Eure soon-to-be-African-queen
Irène
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