Wie der Gepard schnurrt und andere Besonderheiten des Fairmont Safari Clubs
Sie liegt im Gras,
kneift zufrieden ihre Augen zu und schnurrt wie ein Traktor, während ich sie
streichle und hinter den Ohren kraule. Die Erfüllung eines Traums, den ich in
letzter Zeit gar nicht geträumt habe, der mich aber mit dermassen viel Freude
und Dankbarkeit überschüttet, dass mir die Worte fehlen.
http://www.animalorphanagekenya.org
Schon aus dem
Häuschen gerate ich, als Sykes und Colobus Monkeys an uns herumturnen, der
Strauss versucht Nahrung aus meiner Faust zu picken oder die 150 Jahre alte
Schildkröte die Missen auf sich reiten lässt. Nein, die Mount Kenya Wildlife
Conservancy ist sicher kein Streichelzoo, aber Tiere sind ja immer ein
Highlight für mich, und wenn ich sie dann noch berühren kann, ist das das
Grösste. Hier sehen wir zum ersten Mal die äusserst selten gewordenen Bongos,
schokoladenbraune Tiere mit weissen Streifen, die 2. grösste Antilopenart. Oder
den afrikanischen Luchs, das westafrikanische Zwergflusspferd und viele andere
Arten, die vom Aussterben bedroht sind und hier teilweise gezüchtet oder
einfach hingebracht werden, weil sie verletzt sind oder an einem unpassenden
Ort gefunden wurden.
Wir befinden uns auf über
2100 Metern, sind umgeben von üppigen Palmen, blühenden Bougainvillea, Fieberakazien
und Seerosen, was unglaublich scheint. Vor allem nachdem man morgens aufsteht,
und es sich im ersten Moment genau wie auf der Bollenwees anfühlt, die Luft ist
prickelnd frisch, es riecht nach Heu und irgendwo gurgelt ein Bergbach. Nur,
dass wir hier von jedem Schlafzimmer des Fairmonts aus den über 5000 Meter
hohen Mount Kenya vor Augen haben und nicht den Alpstein oder, dass ich durch Löwengebrüll geweckt wurde.
Ebenso einmalig ist die
Zebar, wo der Kellner spielend vom Sommer in den Winter wechselt und wieder
zurück. Der Raum befindet sich nämlich genau auf dem Äquator, das heisst, wir
wechseln nicht nur die Jahreszeiten, sondern vor allem die Erdhalbkugeln.
Und was dem ganzen
die Krone aufsetzt, an den Wänden hängen für einmal echte Löwen-, Leoparden-, Geparden-, Gnu- und Gazellenköpfe. Es wimmelt buchstäblich von Elfenbein, die
Sessel sind mit Zebrafell überzogen und die Aschenbecher Elefantenfüsse.
Natürlich blutet mein Herz, wenn ich mir vorstelle, wie viele wunderbare
Kreaturen ihr Leben lassen mussten, aber die Atmosphäre, die in diesem Haus
herrscht, vermittelt Tiefe und lässt jeden Fake schäbig und billig erscheinen.
Es war ein besonderes
Wochenende in vielerlei Beziehung.
Tutaonana
Eure African Queen
Irène
Kommentare
Kommentar veröffentlichen