Born free - im Meru Nationalpark

Giraffen, Büffel und Elefanten im Meru NP
Hatte ich früher ein Bild von Afrika im Kopf, so war es dieses wogende goldgelbe Meer von hüfthohem Savannengras, in welchem Schirmakazien und Baobabs freundliche grünbraune Tupfer bildeten und durch welches massive Büffel, majestätische Giraffen, unantastbare Elefanten, faule Löwen und grazile Gazellen zogen, während im Hintergrund die vulkanische Hügelkette eine natürliche Grenze zog und das Ganze von einem azurblauen Himmelszelt überspannt wurde.

All das ist Meru Nationalpark. Nur noch viel mehr. Überwältigend weit, fast unberührt wild, von 13 Flüsschen durchzogen, üppig bewachsen und mit einer vielfältigen Tierwelt bevölkert, so dass ich mich ganz einfach in dieses Stück Welt verliebt habe. Der Meru Nationalpark hatte in den 80er Jahren gegen so starke Wilderei zu kämpfen, dass viele Tiere fast ganz verschwunden waren. Mittlerweile hat sich der Bestand erholt, aber der Park zählt noch immer sehr wenig menschliche Besucher, weswegen viele Vierbeiner nicht gewöhnt an Autos sind und scheu das Weite suchen, sobald wir auftauchen. In unserem Fall die Kudus und Elen Antilopen. 
Sogar die Netzgiraffe beäugt uns misstrauisch und versteckt sich dann halbherzig hinter einem Baum. Auch Überland wird rasch klar, dass hier selten Weisse gesehen werden, denn der Ruf ‚Mzungus’ schallt uns nach und winken wir freundlich, rennen uns die Kinder gar hinterher. Völlig unbeeindruckt indes zeigen sich Wasserböcke, Zebras, Baboons, Strausse, Krokodile, die badenden Flusspferde, der ruhende Löwe hinter dem Baobab oder die fressenden Breitmaulnashörner, die uns infolge ihrer schlechten Augen vermutlich nicht einmal wahrnehmen. Wir fahren dann zur Sicherheit doch noch ein Stück weiter, bevor wir unser Frühstück unter dem schattenspendenden Leberwurstbaum im Busch geniessen.
Löwe im Schatten des Baobabs
Nebst all der abgelegenen Wildheit macht nämlich auch die spezielle Vegetation den Meru Nationalpark so einmalig. Hier gedeihen zum Beispiel diese besonderen Doum Palms, die schlank in den Himmel wachsen und deren Stamm sich immer wieder teilt.
Nirgends in Kenya dünkt mich das harmonische Verweben von Pflanzen- und Tierwelt mit einer einzigartigen Landschaft in so vollkommendem Masse gelungen wie im Meru Nationalpark. Kein Wunder also, haben sich Joy und George Adamson damals entschlossen, ihre Elsa hier wieder in die Freiheit zu entlassen.

Tutaonana
African queen
Irène




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